Aktuell

Olympisches Niveau in London

Ein Fest für Dressurfreunde war der Grand Prix, die erste Wertungsprüfung der Olympischen Reiterspiele -- allerdings auch eine bittere Pille für Reiter, die sich Fehler erlaubten. So mancher erfolgsverwöhnte Dressurstar fand sich nach Patzern in der Prüfung im Mittelfeld der Rangierung wieder, und wer sonst glücklich ist, im Mittelfeld mithalten zu können, scheiterte an der Qualifikation für den Special.
Dies galt leider für die drei Reiterinnen des australischen Teams, das es nicht unter die besten sieben Mannschaften schaffte, obwohl alle drei auf ihrem gewohnten Niveau ritten oder sich gegenüber dem CHIO in Aachen sogar noch leicht verbesserten, genau so wie für den japanischen Einzelreiter Hiroshi Hoketsu, der vom Publikum begeistert gefeiert wurde. Beata Stremler hatte nach einer ebenso dynamischen wie eleganten Trabtour Fehler auf beiden Wechsel-Diagonalen. Mit 69,3% zeigte sie nicht nur die beste Leistung der de-Ridder-Schüler, sondern war einmal mehr auch die beste Reiterin des polnischen Teams -- in diesem Fall ein schwacher Trost, weil auch sie sich nur dann für den Special hätte qualifizieren können, wenn sich ihr ganzes Team qualifiziert hätte.
"Trotzdem: Lyndal Oatley ist selbst Olympia-Debütantin, für ihr Pferd war es erst der siebte Grand Prix, und die beiden haben hier ihr persönliches Bestergebnis erzielt. Toll! Und auch Beata steht ja noch ganz am Anfang ihrer Karriere", so Ton de Ridder. "Sie hat in den letzten anderthalb Jahren einen kometenhaften Aufstieg erlebt -- und mit der Erfahrung dieses Starts im Londoner Hexenkessel im Rücken braucht sie sich, wenn alles gut geht und alle gesund bleiben, vor der WM in zwei Jahren absolut nicht zu fürchten."


(Foto: Julia Rau)